
Entschlossenes Vorgehen habe ich bezüglich der Umsetzung der Pariser Klimaziele dem COP26 in Glasglow gewunschen. Es klingt wie aus dem Märchen vom Froschkönig: In den Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, konnte man mit einem geeigneten Wurf aus dem Frosch einen Prinzen zaubern. Als er aber herab fiel, war er kein Frosch, sondern ein Königssohn mit schönen und freundlichen Augen, sagt das Märchen. Dem Eisernen Heinrich brechen vor Erleichterung die eisernen Bande, die er sich aus Trauer sich ums Herz hat legen lassen, entzwei. So sollte es sein: das sich alles zum Besseren wendet beim grossen Projekt um die Zukunft unserer Kinder.
Und so arbeitete ich daran: ich sammelte Kieselsteine am nahegelegenen Bachufer, wusch und trocknete sie, drapierte sie auf einem Blatt Zeichenpapier und nahm ihre Umrisse. Danach bemalte ich diese mit kleinen Strichen, folgte dabei den Vorgaben des traditionellen japanischen Musters Yasaguri und produzierte ein Zentangle Mosaik. Im Buddhismus steht der Pfeil für den Kampf gegen das Böse, er verkörpert aber auch Ziel und Entschlossenheit. Möge das Werk in Glasglow bestmöglich gelingen! All meine Gedanken verwandte ich zeichnend darauf.
Doch die Realität ist voller Bitternis: Alles Illusion und Schönfärberei, naives esoterisches Begehren von Greisen und Kindern! Wirf die Zeichnung in den Müll! Heutzutage hilft das Wünschen nicht mehr, es ist komplett verfahren: Wir werfen den Prinzen an die Wand und ein Ungetüm lacht uns höhnisch an, um alles zu verschlingen. Apokalypse Now begleitet von den Doors: The End im Weltmasstab. Urteilen Sie selbst!
Wie dem auch immer sei mit den Froschprinzen und Monstern, deine Zentangle gefallen mir jedenfalls immer besser
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Chappatte hat das Ergebnis von COP26 in einem Cartoon zusammengefasst:
https://www.infosperber.ch/umwelt/hohles-gerede-an-der-klimakonferenz/
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Danke: das ist wohl sehr treffend!
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Schon als Kind habe ich bei dem Märchen nicht verstanden, warum die dumme, egoistische Königstochter für ihre Herzlosigkeit mit einem schönen Prinzen belohnt wurde, nachdem sie den Frosch an die Wand geschmettert hatte. „Geeigneter Wurf?“ Wir haben’s nicht anders verdient.
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Da geht es dir wie mir, ich fand die Königstochter auch immer sehr tussenhaft. Andrerseits, was soll man von einem verwöhnten Kind schon erwarten. Und: wer möchte schon mit einem Frosch im Bett schlafen? Das die „Würfe“ nicht gelingen, verdient meine Generation wahrscheinlich – das Ungeheuer haben wir selbst gerufen. Allerdings bei den Kindern und Kindeskindern sieht das m.E. ganz anders aus: sie verdienen den schönen (und liebevollen) Prinzen oder die Prinzessin.
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