
Pünktlich zum 4. Shutdown in Österreich stellt er sich ein, der „Virale Affekt„. Auf einen neuen Begriff, dem wir der Pandemie verdanken, kommt es auch nicht mehr an. „Viral“ verbreitet sich dieser Affekt, das heisst begleitet vom Virus und verbreitet in den Sozialen Medien – und fatal wirksam wird er im Leben off the grid. Aber was verbreitet sich hier? Zustände aussergewöhnlicher psychischer Anspannung, heftige Erregung, Wut, Zorn, Angst, „Affekte“ eben. Immer öfter sucht uns dieser Zustand auf. Wenn wir erfahren, dass wir plötzlich dringend einen Booster brauchen; dass wir die Dummen sind, weil der Lockdown der Ungeimpften keine Wirkung zeigt (Mitgefangen, Mitgehangen!); dass Intensivbetten rar sind und die medizinische Versorgung auch anderer schwerer Erkrankungen im Notfall nicht mehr gesichert ist; dass Verschwörungstheorien gesellschaftlich wirksam werden; dass schamlose und unverantwortliche Impfgegner Spitalseingänge blockieren; dass die politische Rechte das Rumoren in der Bevölkerung gut für ihre schmutzigen Spiele nutzen kann; dass die Politik komplett versagt hat, weil sie kein Leadership zeigt sondern ob der Verantwortung zaudert; dass wir sehr bald von einer neuen, viel gefährlicheren Virusmutation heimgesucht werden.
Das ist nur eine kleine Auswahl an möglichen Auslösern für den Viralen Affekt, der mich und viele Andere befallen hat. Welche Ereignisse in dieser nunmehr 20 Monate währenden Pandemie löst bei Ihnen diesen Erregungszustand, den Viralen Affekt, aus? Wie gehen Sie damit um? Wie stark fühlen Sie sich belastet? Was tun sie dagegen?
Eine meiner Selbstmedikationen nach mehreren Abenden medialer Triggerangebote in Sachen Pandemie ist das Tanglen: eine Art Umwandlung des aktuellen Viralen Affektes in zwiespältige Muster auf 9 mal 9 cm grossen Papierkarten. Doch sehen Sie bitte selbst:

wer eine partnerin oder einen partner hat: poppen, bis der arzt kommt.
natürlich kann man auch seltsame bildchen malen.
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… oder beides ….. 🙂
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wenn man dazu kommt, kann man auch noch einen schönen herbstspaziergang machen.
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Sehr schönes Bild! Und eine gute Strategie, mit dem „viralen Affekt“ umzugehen. Ich selbst neige viel zu sehr zum Trost-Twittern, wenn mich der Virus im Büro affiziert. Das Trost-Twittern löst dann aber wieder virale Affekte aus. Dann lese ich Hannah Arendt und bin noch mehr affizizert. Ich sollte auch malen.
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Was immer den Geist und die Seele beruhigt! Viel Erfolg damit.
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