# hopepunk: Ein von der us-amerikanischen Autorin Alexandra Rowland auf einem Tumblr - Posting eingeführter Begriff, der Hoffnung als zentrale Verhaltensweise im Kampf um die positive Veränderung der Welt ansieht. Gemeint ist damit kein "Schönreden" der aktuellen Zustände, sondern die Opposition zum Begriff #grimdark, der im Gefolge von 9/11 zum beherrschenden Ton in der gesellschaftlichen Diskussion geworden ist. Im Gegensatz dazu setzt der Begriff #hopepunk die Hoffung als Zentralstück individueller Bemühungen und den Wechsel zum "Besseren" in dieser Welt. Utopie ist also angesagt und nicht Dystopie.

Die Sehnsucht nach Utopien ist verständlich: Hoffnung wollen wir schöpfen, endlich wieder in prekärem Wohlbefinden auf Kosten von Natur und Dritter Welt vor uns hinleben. Und dafür gibt es ja bereits ein weites Spektrum von „Hopepunk“ – Filmen und – Literatur. Man erspare mir, dem Skeptiker, sie exemplarisch anzuführen. Ob es auch von Überlebenstüchtigkeit oder Wirklichkeitssinn zeugt ist, die Desolatheit dieser Welt mit Hilfskonstruktionen zu umschiffen, steht auf einem anderen Blatt. Das Gefasel über die positive Kraft des Lebens hatten wir lange genug: so lange, dass das Leben inzwischen beschlossen hat, auf seine Zerstörer einfach zu vergessen. Der Planet wird wohl ohne uns weitermachen, sicherlich besser und sehr wahrscheinlich schon bald.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, wohl auch die brennende Sehnsucht nach der Heilen Welt, die es noch nie gegeben hat. Schön wollen wir es haben, paradiesisch schön, die Jugend, seine Karriere und den Lebensabend in vollen Zügen geniessen. Lassen wir deshalb die positiven Stimmen zu Wort kommen und stellen wir die Misanthropen schmolllend in eine Ecke. Unwohl ist uns aber trotzem am hoffnungsfrohen Weg in den Untergang.

„Wir brauchen deshalb dringend Romane mit utopischen Aussichten. Einen Roman, in dem es keinen Verkehr mehr gibt, wie wir ihn kennen. Keine Mode und keine Genderer. Äh, ich meine, keinen Radikalismus. Allerdings nicht so wie in 1984. Ich meine nicht Dystopien. Sondern wunderbare Utopien. Eine schöne Welt. Kein CO2 Ausstoß. Keinen Atomabfall. Keine Kriege. Keine Gewalt. Keine Schieflagen. Kein Hunger. Keine Misshandlung von Tieren. Kein Töten von Tieren. Kein Schönheitswahn. Und die Suche nach dem Heiligen Gral ist zumindest filmemässig zu einem guten Ende gekommen!“

Aufruf in einem Bücherforum unter dem Pseudonym Wandablue und dem Titel: (Wieder) Zeit für Utopien
Earth. Your Oasis in Space. Where the Air is free and Breathing is Easy. NASA visions of Future. Wikimedia Commons.

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Glossarverzeichnis:   Einführung ins Glossar # Street Credibility # Microgreens # Plastification # Querdenken # Anspruchsdenken # Betonmichi und SLAPP # Wellenbrecher # Alles gut # Denkpest # Wiederbelesung # Hopepunk