
Gerne öffne ich die Pforten meines Textmuseums: einen virtuellen Ort, welchen ich mit Musse pflege und hin und wieder öffne für all jene, die die Kunst des konzentrierten Lesens und Verstehens noch beherrschen.
Die Wechsel zwischen ungewöhnliche Perspektiven sind das „Markenzeichen“ für Gerda Blees aussergewöhnliches Romandebut. Wir sind das Licht, wir sind der Tatort, wir sind das Brot … Jedes Kapitel beginnt mit einem derartigen Wechsel, bis die Hintergründe des Hungertodes in einer Wohngemeinschaft genug ausgeleuchtet sind, um uns genug Einblick gegeben zu haben in eine merkwürdige Welt.
Wir sind die Nacht. Wir bringen Düsternis und Trunkenheit, Katzenkämpfe, Schlaf und Schlaflosigkeit, Sex und Sterbefälle. Wer in aller Ruhe sterben möchte, ohne zu viel Trara und Drama, macht das vornehmlich in uns, der Nacht, während die angehenden Hinterbliebenen schlafen.
Gerda Blees: Wir sind das Licht. Zsolnay, 2022.
Ausstellungsstücke: 001 Sarah Kirsch 002 Martin Walser 003 Annette Droste Hülshoff 004 Sofi Oksanen 005 Thomas Mann 006 Paul Fehm 007 Soren Kierkegaard 008 Gerda Blees
Hat dies auf Blütensthaub rebloggt und kommentierte:
1-8 …
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